Museum of Masculinities
Das Museum of Masculinities ist eine Instagram-Ausstellung, die digitale Readymades männlicher Selbstdarstellung auf Dating-Apps zeigt. »Readymade« ist ein Begriff, der vor allem auf die Arbeit von Marcel Duchamp zurückgeht, dessen Arbeit 1917 die Kunstwelt schockierte. Er stellte ein umgedrehtes Pissoir aus, dem er den Titel »Der Brunnen« gab. Profile auf Dating-Apps sind im vergeschlechtlichten Kapitalismus wie digitale Schaufenster, die romantische und/oder sexuelle Kontakte fördern sollen. Insbesondere in Zeiten der COVID-19-Pandemie nutzen immer mehr Menschen diese Apps und geben damit Aufschluss über die Konstruktion von Selbstbildnissen und Maskulinitäten. Das Museum of Masculinities analysiert sie per Readymade-Methode mit analytischen Bildbeschreibungen. Die Texte können mal lang und mal kurz, mal ernst und mal lustig sein und erscheinen auf dem Instagram-Account Feminist Meme School, dem Projekt von Caren Miesenberger, welches im Jahr 2018 als Workshop im Rahmen des Programms Pop-Kultur Nachwuchs auf Einladung von Yeşim Duman seinen Anfang nahm und weiterhin dafür genutzt wird, um mit Memes auf Mackergehabe und die rostigen Strukturen dahinter zu schießen.